#12. die Kunst des Problems II

   

die Challenge an dich...

Wie ging es dir mit der letzten Übung? Ist dein Problem dein Freund geworden?

Manchmal gibt es aber vielleicht auch Probleme, die zu übermächtig sind und uns mit ihnen anzufreunden, würde uns überfordern. Mir ging es vor einer Weile so, dass ich mit etwas zu kämpfen hatte, was mich nachts wach gehalten hat und mich damit anzufreunden fiel mir total schwer. Oft wenn ich nach Hause gekommen bin, hatte ich schon Angst, dass mich mein Problem zu Hause wieder erwartet und mich gefangen nimmt.

 

Neben dem, dass ich mir in dieser Situation professionelle Hilfe gesucht habe, musste ich aber auch irgendwie lernen, diese Situation gerade auszuhalten - da ich das Problem nicht auflösen konnte.

 

Mir hat es zunächst geholfen, dem Problem einen Namen zu geben: Adrian. Und ich habe Adrian auf einem kleinen Kissen, ein eigenes Bett neben meinem Bett eingerichtet. Und jedes Mal, wenn ich nach Hause gekommen bin und Angst hatte, dass mein Problem mich wieder übermannt - habe ich Adrian begrüßt. Habe mir vorgestellt, wie ich ihn vielleicht sogar kurz umarme - ihn dann aber ins Bett geschickt. Oder wenn Adrian sich Nachts bemerkbar gemacht hat und zu mir ins Bett kriechen wollte - habe ich ihm gezeigt, wo sein Bett ist.

 

Der Gedanke dahinter war es für mich auf kreative Weise mit meinem Problem umzugehen und ihm für eine gewisse Zeit einen festen Platz in meinem Leben zu geben - wo es mich aber nicht übermannt. Und so wie eigene Kinder irgendwann erwachsen werden und von zu Hause ausziehen - so hat auch Adrian ein Bett bei mir, bis er erwachsen ist und selbständig wieder auszieht.

 

Meine Herausforderung an dich: Fällt dir für dein Problem ein kreativer Weg ein, wie du ihm für eine gewisse Zeit einen festen Platz in deinem Leben gibst, so dass es dich nicht übermannt?

 

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei Aushalten zu üben. Solltest du mir Rückmeldung auf diese Herausforderung geben wollen - tu das gern...